Schleusenverdopplung

Bau der 2. Moselschleusen zwischen Koblenz und Trier

Die Mosel gilt als bedeutendste Binnenschifffahrtsstraße Deutschlands nach dem Rhein. Sie ist seit Jahren weit über ihre Grenzen ausgelastet. Mit dem Bau der 2. Moselschleusen wird dem steigenden Güterverkehrsaufkommen sowie dem Wandel der Flottenstruktur Rechnung getragen. Ebenso wichtig ist der Bau der 2. Moselschleusen für die langfriste Sicherstellung der Betriebssicherheit.

 

Die in den 60er Jahren für die Mosel prognostizierten 10 Mio. Gütertonnen wurden bereits mit der Eröffnung der Großschifffahrt auf der Saar 1987 überschritten. Das derzeitige Gütertransportaufkommen wird laut Prognose weiter steigen. Eine deutliche Zunahme des Containerverkehrs ist ebenfalls zu verzeichnen. Auch die Fahrgast- und Fahrgastkabinenschiff-fahrt ist auf der Mosel stark ausgeprägt. An der Schleuse Zeltingen werden jährlich über 2.000 Fahrgastschiffe geschleust.

 

In der Binnenschifffahrt vollzieht sich zudem ein Strukturwandel hin zu größeren Schiffen. Als kapazitätssteigernde Maßnahme für die auch stetig schwerer beladenen Schiffe wurde in den Jahren 1992–1999 zwischen Koblenz und Richemont die Fahrrinnenvertiefung von 2,70 auf 3,00 Meter vorgenommen. Die Grenzen dieser Maßnahme sind seit langem erschöpft.

Auf der Mosel verkehren zunehmend Großmotorgüterschiffe mit bis zu 135 m Länge und 11,40 m Breite. Die Schleusenkammerbelegung wird dadurch ungünstiger, da nur noch ein Schiff in der Kammer geschleust werden kann. Diese Entwicklung wird in den Abmessungen der zweiten Schleusenkammern berücksichtigt, die eine nutzbare Länge von 210 m und eine Breite von 12,50 m aufweisen.

Die vorhandenen Schleusenkammern sind über 50 Jahre alt und befinden sich seither im Dauerbetrieb. Der Verschleiß und der Wartungsbedarf an den Schleusen steigen stetig und erfordern immer umfangreichere und längere Instandsetzungsarbeiten. Derzeit führt das Wasser- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn diese innerhalb einer jährlichen, zehn Tage andauernden Schleusensperre auf der gesamten deutschen Mosel durch. In dieser Zeit steht die Schifffahrt still. Unplanmäßig durchzuführende Instandsetzungsmaßnahmen, die der Sperrung einer Schleuse bedürfen, führen zwangsläufig zum Totalausfall des durchgehenden Verkehrs auf der kompletten Wasserstraße Mosel. Mit einer zweiten Schleusenkammer können diese Arbeiten künftig jederzeit, bei laufendem Verkehr, mit weniger Personal und geringeren Kosten durchgeführt werden.

An drei von insgesamt zehn deutschen Moselschleusen ist die zweite Schleusenkammer bereits in Betrieb – in Fankel, Zeltingen und Trier. Die nächste zweite Schleusenkammer wird in Lehmen gebaut. Im Anschluss daran beginnen die Arbeiten an der Schleuse Wintrich. Nach und nach wird an jeder der zehn Staustufen eine zweite Schleusenkammer gebaut. Nach Abschluss der Maßnahme könnte auf die jährliche Schleusensperre verzichtet werden.

 

Der Bau der 2. Schleusen an der Mosel zwischen Koblenz und Trier wird eine nachhaltige Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit zur Folge haben. Die Attraktivität der Wasserstraße als ökologischer und wirtschaftlicher Transportweg wird, wie auch der gesamte Wirtschaftsraum im Dreiländereck, weiter gestärkt.

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Quelle: WSA Trier

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